Definition & Einführung

Wege und Methoden zu mehr Selbstbewusstsein

Positive Selbstbeurteilung macht zufrieden und glücklich. Ein inneres, ruhiges Glück. Menschen, die mit sich und der Welt in Reinen sind – das eigentlich Ziel der Selbstentwicklung – strahlen eine innere Würde aus. Diese Ausstrahlung hat nichts mit Status, Besitz oder Macht zu tun. Es ist eine innere Kraft, die kein anderer von außen zerstören kann.

Ein Weg dorthin ist die Dankbarkeit. Dankbarsein ist eine Übung. Technisch ausgedrückt, könnte man sagen: Sie programmieren Ihren Geist von Gleichgültigkeit auf Dankbarkeit. Sie können dankbar sein für Ihre Lebensumstände und dankbar sein für Ihr Leben und sich selbst. 

Dankbarkeit führt zu einem positiveren Selbstkonzept. Sie erleben täglich Situationen, in denen Sie hilfsbereit, fürsorglich, tolerant oder professionell und erfolgreich reagiert haben. Sie dürfen dankbar sein, dass Sie diese Momente so positiv gemeistert haben. Dabei werden Sie erkennen, wie viele gute Eigenschaften und Fähigkeiten Sie haben. Diese Erkenntnis wirkt positiv auf Ihr Selbstkonzept und macht Sie gleichzeitig glücklich. Dankbare Menschen sind deshalb glücklicher. Sie schätzen sich und das Wunder ihrer Existenz.

Wer bin ich? Warum bin ich hier? Welchen Sinn hat mein Leben auf der Erde? Wie soll ich mich verhalten? Solche Fragen treiben die spirituelle Suche an. Spiritualität ist ein Erkenntnisprozess. Prof. Metzinger von der Universität Mainz beschreibt:

Spirituelle Erkenntnisse entstehen durch praktische Erfahrung, etwa während einer Meditation. Sie sind nicht logisch zu erklären. Sie können nicht gedacht werden. Es existieren keine Worte für die Erfahrung, sie kann lediglich grob umschrieben werden.

Willigis Jäger, Mönch und Zen-Meister, spricht von Gotteserfahrung oder Begegnung mit dem Urgrund.

Spiritualität existiert auch ohne religiösen Bezug. Der Dalai Lama vertritt diese Richtung seit einigen Jahren, zum Beispiel in der Rede "Ethik ist wichtiger als Religion." Prof. Metzger spricht von einer Grundspiritualität, die ohne Gott auskommt. Sie handelt von menschlichen Werten wie Dankbarkeit, Liebe, Mitgefühl und Freundlichkeit.

Egal ob mit oder ohne Gott: Spiritualität fördert eine positive Selbstentwicklung. Sie hilft, eine positive und zufriedene Haltung zu entwickeln. Damit steigt auch die Widerstandskraft gegen die Widrigkeiten des Lebens. Auf lange Sicht leistet sie einen wertvollen Beitrag für ein friedliches Miteinander in Freiheit.

Die Wurzeln der Meditation liegt in der Religion. Dort gilt sie als Weg zur Gotteserfahrung. In der westlichen Welt entstanden Meditationsformen, die ohne religiösen Bezug auskommen.

Meditation wird auf zwei Arten praktiziert: eine passive, kontemplative Technik ("in die Stille gehen") und eine aktive Meditation (z. B. achtsames Gehen). Ziel der Übung ist, die innere Stille und das Tagesbewusstsein zu vereinen. Dann wird das Leben zur Meditation. Buddhisten nennen den Zustand "Erleuchtung und Verwirklichung".

Je besser es Ihnen gelingt, den meditativen Zustand in den Alltag einzubringen, desto besser kommen Sie mit Stress, Angst und Sorgen zurecht und entfalten Ihre Potenziale. Gute Meditationskurse finden Sie an vielen Volkshochschulen oder – mit spirituellem Bezug – am Benediktushof in Holzkirchen bei Würzburg oder über das Buddha-Haus im bayerischen Oberallgäu.

Die Wirkung der Meditation auf die Gesundheit ist eindeutig belegt. Interessante Beiträge stammen von den Hirnforschern Tania Singer und Ulrich Ott. Sie arbeiteten intensiv mit dem buddhistischen Mönch Matthieu Richard zusammen. Gemeinsam erforschten sie die Wirkung der Meditation auf das Gehirn. Ulrich Ott beschreibt die Ergebnisse sehr anschaulich in seinem Buch "Meditation für Skeptiker".

Yoga und Qigong sind ursprünglich ganzheitliche, spirituelle Übungssysteme aus dem asiatischen Raum. Yoga ist ein Wort aus dem indischen Sanskrit und heißt übersetzt "anbinden" oder "anjochen". Yogis versuchen, den unruhigen Geist zu zähmen und unter Kontrolle zu bringen. Das Ziel: die Erleuchtung; Inder nennen sie Samsara. Die Körperübungen des Yoga sollen den Körper geschmeidig und gesund halten, um möglichst lange meditieren zu können.

Die westlichen Gesellschaften erkannten das Potenzial des Yoga-Trainings: Es reduziert Stress, lindert körperliche Schmerzen, stärkt das Körpergefühl, hebt das Selbstbewusstsein und beugt Krankheiten vor. Für den Einstieg eignen sich die vielfältigen Kurse an den Volkshochschulen. Fragen Sie nach, welche davon die Krankenkasse bezahlt.

Qigong ist das chinesische Pendant zum Yoga. Aus der religiösen Tradition von Buddhismus und Daoismus entwickelte sich in China daraus ein System von Gesundheitsübungen. Das Training soll die allgemeine Lebensenergie Chi stärken und den Menschen gesund halten. Qigong zählt als Therapiebaustein der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Seine positive Wirkung ist allgemein anerkannt; die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Kurse von zertifizierten Lehrern. Interessenten finden in der Volkshochschule eine erste Anlaufstelle.

Fantasie- und Traumreisen werden seit Jahrhunderten auf der ganzen Welt praktiziert.

Weise Männer von Naturvölkern, zum Beispiel der Inkas, nutzten die Methode um in die Anderswelt zu reisen.

Der Analytiker C. G. Jung setzte die Methode ab 1950 ein, um seine Patienten mit ihrem Unterbewusstsein zu verbinden.

Geführte Traumreisen finden Sie heute in den unterschiedlichsten Therapie- und Beratungsformen.

Eine Reise wirkt entspannend, wenn Sie der Therapeut oder Berater an einen geschützten, wohligen Ort führt. Einsame Strände, Höhlen oder Inseln eignen sich dafür am besten.

Im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung formulieren Sie als Reisende zum Einstieg Ihre Fragen oder Probleme. Ihr Weg führt zum Beispiel in ein Haus. Dort steigen Sie eine Treppe hinunter – ein Sinnbild für das Unterbewusstsein. Unten angekommen empfangen Sie eine Information und kehren wieder in das Haus zurück.

Von dort führt der Weg wieder in den Alltag zurück.

Anschließend analysieren Sie mit dem Berater Ihre Erlebnisse in Hinblick auf Ihre Frage.

Eine professionelle Psychotherapie führen ausschließlich psychologische Psychotherapeuten, Psychiater mit Therapieausbildung oder Ärzte für psychosomatische Medizin durch.

Die Voraussetzung für eine Therapie ist ein Problem mit Krankheitswert. Ein Beispiel: Nur Vertreter der genannten Berufsgruppen können beurteilen, ob ein Patient nach dem Tod eines Angehörigen normal trauert oder an einer Anpassungsstörung oder Depression leidet. Der Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorganisation heißt ICD-10 und ist eine verbindliche Grundlage für die medizinische Diagnose und therapeutische Behandlung.

Die Psychotherapie verfügt über zahlreiche Methoden, die dem Patienten helfen, psychische Krankheiten zu bewältigen. Dazu zählen Gespräche, Konfrontationstherapie, Entspannungsmethoden und Rollenspiele. Eine Therapie beschleunigt die Selbstentwicklung enorm. Die Kehrseite der Medaille: Der Leidensdruck des Patienten ist entsprechend groß.

Ein Tipp: Es gibt kein Leben ohne Leid und Krankheit. Wenn es Sie trifft, dann nutzen Sie die Chance, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

In schwierigen Lebensphasen stehen Ihnen Berater und Coaches zur Seite. Coaching kennen die meisten aus dem Sport oder der Berufswelt. Coaches und Berater helfen Ihnen auch in privaten Angelegenheiten. Das Honorar müssen Sie selbst bezahlen. Für Fragen zur Kindererziehung oder Partnerschaftsproblemen beraten Sie kirchliche oder staatliche Stellen, wie etwa die Caritas. Deren Angebote sind kostenlos.

Die Grenze zwischen Coaching/Beratung und Therapie liegen in der Stärke des Leidens und der Komplexität des Problems. Coaches verhelfen Ihnen zu mehr Klarheit und trainieren mit Ihnen neue Verhaltensweisen. Typische Themen sind Bewerbungstrainings, Gesprächsführung und Konfliktmanagement.

Coaches, Berater und Trainer bieten für unterschiedliche Budgets Seminare in Kleingruppen an. Die Palette reicht von "Mehr Gelassenheit" über "Wo stehe ich beruflich und privat?" bis zum "Anti-Ärger-Training".

Solche Trainings können bedingt als Fortbildung gelten, die das Finanzamt anerkennt. Ansonsten tragen Sie die Kosten. Achten Sie auf bei der Auswahl eines Kurses auf das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Erfahrung des Beraters. Idealerweise lesen Sie sich vorab in das Thema ein, ehe Sie einen Kurs buchen.

Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest

Ein Klassiker unter den Ratgebern zur Selbstliebe. Die Autorin möchte ihren Lesern zeigen, wie Beziehungen zum Katalysator für die persönliche Entwicklung beider Partner werden. Sie räumt mit gängigen Vorurteilen auf und beleuchtet das Thema Liebe von verschiedenen Seiten.

Buch: Zurhorst, Eva-Maria (2009), Goldmann, 10 Euro

Einladung zur Dankbarkeit

Der Benediktiner-Mönch David Steindl-Rast (geb. 1926) floh vor dem Zweiten Weltkrieg nach Amerika und ist ein weltweit anerkannter spiritueller Lehrer. Als Autor zeigt er seinen Lesern, wie viele Momente das Leben bietet, um dankbar zu sein. Er erklärt, warum Dankbarkeit glücklich macht und wie es auch in schwierigen Situationen gelingt, dankbare Augenblicke zu erleben.

Buch: Steindl-Rast, David und Bohn, Ulla (2012), Kreuz Verlag, 13 Euro

Eine Reise von 1.000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt: Seelische Kräfte entwickeln und fördern

Die Traumaforscherin und Therapeutin Luise Reddemann gibt in diesem Buch praktische Hinweise und Tipps. Sie möchte Menschen unterstützen, schwere Lebensphasen zu bewältigen. Als Therapeutin berichtet sie aus ihrem langjährigen Erfahrungsschatz, wie es gelingt, die Realität zu akzeptieren und trotz widriger Umstände wieder selbstbewusst in die Zukunft zu blicken.

Buch: Reddemann, Luise (2007), Herder Spektrum, 10 Euro

Du bist wertvoll

Ein spiritueller Begleiter für schwere Stunden. Anselm Grün, der Benediktiner aus dem Kloster Münsterschwarzach, findet wohltuende Worte für Zeiten der Unsicherheit und Selbstzweifel. Balsam für die Seele.

Buch: Grün, Anselm (2015), Kreuz Verlag, 4 Euro

Buddhas Herzmeditation: Mit Achtsamkeit zu Selbstliebe und Mitgefühl

Die Autorinnen sind anerkannte Meditationslehrerinnen und Therapeutinnen. Sie führen ihre Leser in die Praxis der buddhistischen Metta-Meditation ein. Metta bedeutet liebende Güte. Sie öffnet das Herz für die Liebe zu sich und dem Leben und weist den inneren Kritiker in seine Schranken. Ein Buch für die ersten Schritte auf der Reise zu sich selbst.

Buch: Mannschatz, Marie und Baur, Angelika (2015), GU Verlag, 18 Euro

Wenn Sie an sich arbeiten wollen, nehmen Sie sich Zeit. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Gehen Sie langsam vor.

Persönliche Weiterentwicklung ist ein Lernprozess. Er benötigt Zeit und Energie.

Sie haben keine Lust auf Weiterentwicklung mehr? – Dann nehmen Sie sich eine Auszeit!

Folgen Sie Ihrer Inspiration

Folgen Sie Ihrer Inspiration und kümmern Sie sich um die Themen, die für Sie gerade interessant oder aktuell sind.

Damit vereinfachen und beschleunigen Sie Ihren Entwicklungsprozess. Die Erfahrungen, die ein Mensch mit Begeisterung macht, prägen sich am intensivsten ein.

Sorgen Sie für Abwechslung

Es muss nicht immer Meditation sein. Sorgen Sie für Abwechslung, wenn Ihnen danach ist. Yoga, Qigong, Traumreisen, Meditation, Begegnungen mit der Natur oder Seminare - die Auswahl ist groß. Nutzen Sie diese Chance.

Verabschieden Sie Perfektionismus

Achten Sie auf die Perfektionismusfalle: Sie üben, weil sie innerlich wachsen wollen und nicht, weil sie eine Yoga-Übung perfekt ausführen möchten.

Kurs- und Seminarleiter genauso wie Berater sollten Sie auf deren Perfektionismus-Ansprüche betrachten. Perfektion ist nicht das Ziel.

Vertrauen Sie, aber nicht blind

Wenn Sie das Gefühlt haben, ein Berater oder anderweitiger Helfer manipuliert sie oder zieht Ihnen das Geld aus der Tasche, gehen Sie auf Abstand. Vermeiden Sie emotionale Abhängigkeit.

Eine konstruktive Zusammenarbeit fühlt sich frei und kraftvoll an.

Seien Sie achtsam

Nur was wir bewusst wahrnehmen, können wir auch ändern. Wenn Sie also aus alten Denkmustern ausbrechen wollen, dann müssen Sie zunächst diese Gedanken beim Entstehen beobachten können.

Dies bedeutet Achtsamkeit: Verurteilen Sie nicht, sehen Sie.