Bild von schönen Brust

Rekonstruktion
Brust Aufbau nach Amputation

Dauer:

4-8 Stunden, stationär

Narkose-Art:

Vollnarkose

Nachbehandlung:
1-2 Wochen Genesungszeit, nach einigen Tagen Entfernung eingelegter Drainagen, nach 8-10 Tagen Fäden ziehen, 2-3 Wochen Tragen eines Stütz-BHs, 6 Wochen keine körperliche Anstrengung, 6 Monate keine direkte Sonnenbestrahlung

GLIEDERUNG

Definition & Einführung

Rekonstruktion: Brust Aufbau nach Amputation

Es gibt vielerlei Gründe, weshalb bei Frauen die Anlage der Brüste fehlt oder diese entfernt werden müssen. Brustkrebs ist mitunter der Hauptgrund für eine therapeutische (nach Entdeckung des Tumors) oder vorsorgliche („prophylaktische“) Amputation der Brüste. Vorsorglich werden die Brüste entfernt, wenn ein familiär erhöhtes Brustkrebsrisiko vorliegt. Mithilfe eines Eingriffes zur Brustwiederherstellung („Mammarekonstruktion“) kann dem erheblichen Einfluss, den diese Entfernung auf die Lebensqualität der Patientinnen hat, etwas entgegengewirkt werden.

Je nach Indikation können zur Rekonstruktion der Brust körperfremde („allogene“) Implantate, körpereigenes („autologes“) Gewebe oder sogar beides in Kombination verwendet werden.

Ergebnis einer erfolgreichen Wiederherstellung der Brüste

  • Brüste, die natürlich aussehen
  • Symmetrisch erscheinende Brustwarzen
  • Narben sind kaum erkennbar

Bei dem auch als Primärrekonstruktion bezeichneten Vorgehen erfolgt der Brustwiederaufbau direkt im Anschluss an die Entfernung des Drüsengewebes (=einzeitig). Das Verlusterlebnis und damit auch die psychologische Belastung der Patientin sind auf diese Weise sehr gering. Bei einer hautsparenden Mastektomie (Brustentfernung) unterstützt der Memory-Effekt der Haut, die natürliche Brustform weitestgehend zu erhalten. Dieses Vorgehen gibt den Patientinnen genug Zeit, um sich intensiver mit den verschiedenen plastischen Möglichkeiten zur Brustwiederherstellung zu beschäftigen.

Veranschaulichung des Ablaufs einer Brustrekonstruktion mit Implantaten
Abbildung 1:
Brustaufbau mit Implantaten

Implantate werden vor allem dann zur Brustrekonstruktion benutzt, wenn der Tumor so entfernt wird, dass die Brust zum Großteil erhalten bleibt und somit der Haut- und Weichteilmantel groß genug ist, um ein Implantat zu bedecken, so dass die Rekonstruktion sofort im Anschluss an die OP sattfinden kann. Bei reinen Implantat-Rekonstruktionen wird das Implantat – ähnlich wie bei Brustvergrößerung – bevorzugt unter den Muskel („submuskulär“)  eingebracht, damit es besser bedeckt ist und durch den verringerten Weichteilmantel nicht zu sehr optisch auffällt bzw. sogar tastbar ist.

Vorteile

  • Kurze Operation,
  • Geringe Komplikationsraten der OP

Nachteile

  • Tastbares Implantat bei zu dünn daraufliegender Weichteilschicht
  • Kapselfibrose („Vernarbung“/Versteifung der Implantatkapsel)
  • Risiko, dass das Implantat einreißt
  • Fremdkörpergefühl
  • Bei darauffolgender Strahlentherapie: Schrumpfung und Formveränderung des Implantats

Bei der auch als Sekundärrekonstruktion bezeichneten Variante erfolgt der brustwiederherstellende Eingriff in unbestimmter Zeit nach der Operation.  Ist der Tumor vollständig mitsamt dem gesamten umgebenden Brustgewebe entfernt, so steigern brustwiederherstellende Maßnahmen das Risiko eines erneuten Auftretens von Krebs (Rezidiv)

Veranschaulichung des Ablaufs einer Brustrekonstruktion mit Eigengewebe
Abbildung 1:
Brustaufbau mit Eigengewebe

Vor allem nach einer modifiziert radikalen Mastektomie (MRM, radikale Brustentfernung) oder nach einer Strahlentherapie empfiehlt sich eine Sekundärrekonstruktion mit Eigengewebe.

Mittels einer Lappenplastik, bei der Gewebelappen mit Haut aus unterschiedlichen Körperregionen entnommen werden, um die Brüste wiederherzustellen, kann nicht nur das verringerte Volumen, sondern auch der Mangel an Haut auf der Brust korrigiert werden.

Vorteile

  • Natürliche Konsistenz und Alterung der Brust
  • Kein Implantatwechsel (also keine erneute OP) nötig
  • Keine Kapselfibrosierung, weil keine Fremdkörper benutzt werden
  • Gut von den Patienten akzeptiert und als eigen befunden

Nachteile

  • Technisch schwere Eingriffe
  • Höheres Risiko von Komplikationen
  • Erhöhtes Absterben des Hebedefektes
  • Risiko das verpflanzte Gewebe durch Rückbildung zu verlieren

Diese Lappenplastik ist in der Brustchirurgie, sowohl bei Brustrekonstruktionen, als auch anderen Defektdeckungen der Brustwand, die bevorzugte Standardtherapie. Der Eingriff ist sicher und hat eine sehr geringe Sterblichkeit des Hebedefektes.

Der Musculus latissimus dorsi, auch genannt „Hustenmuskel“ (für das Husten zuständiger Muskel), ist von der Flächendeckung her der größte Skelettmuskel des menschlichen Körpers. Er liegt oberflächlich auf dem Rücken, entspringt der Brust- und Lendenwirbelsäule und setzt am oberen Oberarmknochen an. Vor der OP müssen die versorgenden Gefäße (Arterien und Venen) nicht unbedingt dargestellt werden, da diese sehr stabil sind und Gefäßverletzungen während des Eingriffes sehr selten vorkommen. Sind die Gefäße unbeschadet, so ist auch die den Muskel versorgende Nervenbahn intakt.

Vorbereitende Maßnahmen

Zum Planen des Eingriffes muss der Chirurg bei der stehenden Patientin bestimmte Linien zur Orientierung während der OP einzeichnen. Zum einen zeichnet er die Ausdehnung der neuen Brust ein, indem er sich an der gesunden Gegenseite orientiert. Zum anderen muss er die Höhe der geplanten Brustumschlagsfalte markieren. Dabei setzt er sie absichtlich 2-3 cm tiefer als zuvor, weil nach der Operation die Falte mit der Zeit durch das Schrumpfen der Narbe nach oben rutscht.

Oft wird bei der Latissimus-dorsi-Lappenplastik noch ein Silikongelimplantat eingesetzt, denn dieses Transplantat, das aus einem muskulären Hautlappen besteht, „atrophiert“ (schrumpft), wenn die Nervenfasern, die den Muskel versorgen, durchtrennt werden. Das einzige, was dann an Volumen verbleibt, ist das Fettgewebe zwischen Hautinsel und Muskel.

Der „Lappen“ besteht aus einer Hautschicht, die fehlendes Hautmaterial ersetzen soll und einer Muskel-Weichteil-Schicht darunter, deren Größe unabhängig von der Fläche der Hautschicht ist und das Volumen ausmacht, das zur Wiederherstellung der Brust gebraucht wird.

Um zu bestimmen, wie breit die Hautinsel über dem Muskel sein muss, wird die Strecke zwischen der Spitze des Brustbeins und der Brustumschlagsfalte einmal auf der gesunden und dann auf der "abladierten" (brust-entfernten) Seite gemessen. Die Differenz beider Strecken ergibt die Breite der Hautinsel.

Die Länge ergibt sich aus der Differenz der Brustbreiten beider Seiten.

Wie groß die Hautinsel wirklich wird, hängt davon ab, wie stark die Spannung beim Verschluss des Hebedefektes ist. Das limitiert natürlich, wie groß die wiederhergestellte Brust werden kann. Um eine Asymmetrie zu vermeiden, sollte bei sehr großen Brüsten eine Volumenreduktion der gesunden Brust in Erwägung gezogen werden.

Als nächstes wird eine Schablone der Hautinsel hergestellt und die Stiellänge bis zur Gefäßversorgung im Achselbereich bestimmt. Über diesen Stiel kann die Hautinsel auf die neue Position auf der Brust „geschwenkt“ werden. Wie die spätere Narbe verlaufen soll, kann im Gespräch mit der Patientin erarbeitet werden. Entweder liegt sie horizontal in Höhe des BHs oder schräg von seitlich-oben nach mittig-unten.

Die Operation

Das Freilegen des Lappens erfolgt in Halbseitenlagerung der Patientin, wobei ihr Arm auf der brust-entfernten Seite frei beweglich auf einer Stütze abgelegt wird. Der Muskel wird von seinem Ansatz am Oberarmknochen gelöst und das nötige Muskelgewebe wird von der Versorgung mit Nerven getrennt. So kann es nicht mehr zu störenden Muskelzuckungen kommen.

Zum Einpflanzen des Latissimuslappens wird die Patientin in eine halbsitzende Position gebracht, wobei der freie Muskellappen während der Umlagerung in die Achsel gelegt oder an den Brustkorb fixiert wird.

Da es sich bei der Latissimus-dorsi-Lappenplastik um eine Sekundärrekonstruktion handelt, besteht zum Zeitpunkt der Operation bereits eine Narbe der Mastektomie (Brustentfernung). Diese Narbe wird ausgeschnitten und zur histologischen (mikroskopischen) Untersuchung geschickt. Anschließend wird, entsprechend der eingezeichneten Brustausdehnung, genügend Haut-Weichteil-Mantel von der darunterliegenden Brustwandmuskulatur gelöst.

Der Chirurg gräbt auf selber Höhe noch einen Tunnel bis zur Achsel, wo die Hautinsel mit ihrem Stiel bis zum Zielort durchgezogen werden kann, ohne zu sehr an dem Gefäß zu zerren oder es einzuklemmen.

Da die Hautschicht im Bereich der Brustumschlagsfalte liegen soll, wird zuerst der obere muskuläre Lappenanteil unterhalb der Haut der vorderen Brustwand ausgebreitet und fixiert. Der Muskelstiel des Lappens wird an der Brustwand festgemacht, um die vordere Achsellinie, die aufgrund des vorherigen Durchschneidens des Muskelansatzes verschwunden war, wiederherzustellen.

Anschließend wird mit Probeimplantaten ermittelt, welche Größe das Implantat haben muss. Dabei wird ein größeres Implantat ausgewählt als für ein symmetrisches Bild beider Brüste nötig wäre, da sich die Muskelschicht ja zurückbildet. Deswegen kann das Ergebnis der Rekonstruktion direkt nach der OP erst mal etwas „überkorrigiert“ aussehen. Es wird ein Schlauch zum Flüssigkeitsabfluss (Drainage) eingebracht und danach das Silikongelimplantat zwischen den Musculus latissimus dorsi und die Brustmuskulatur plaziert. 

Zuletzt schließt der Operateur die Implantatkammer mit der Hautinsel in der Brustumschlagsfalte. Dafür werden sowohl Einzelknopfnähte (für das Weichteilgewebe) als auch eine durchgehende Naht (für die Hautschicht) verwendet.

Der Verband besteht aus Pflaster-Strips, Haut-Tapes und Rollwatte.

Rekonstruktionen mit Gewebe aus Spenderarealen wie der Leiste, dem Gesäß, den Oberschenkeln oder der Hüfte sind technisch schwer durchzuführen, liefern wenig Volumen und haben eine hohe Hebedefektsterblichkeit, weshalb diese Verfahren nur als Alternativen in Erwägung gezogen werden sollten.

Zur Zeit wird unter all den genannten die Gewebeentnahme vom Unterbauch am häufigsten durchgeführt.

Leitstruktur hierbei ist der Musculus rectus abdominis, der paarige mittige Bauchmuskel, der das „Sixpack“ ausmacht. Er wird von vorne und von hinten von Sehnenplatten eingefasst und liegt somit in der „Rektusscheide“.

Was für den Rectus abdominis besonders ist und worauf die Lappenplastik beruht, ist, dass der Muskel von zwei Gefäßsystemen versorgt wird. Das Blut von oben kommt aus der großen Arterie am Schlüsselbein, das Blut von unten aus jenen der Leistenregion. Diese zwei Äste, genannt Arteria epigastrica superior (oben) und inferior (unten), bilden innerhalb des Muskels im Bereich oberhalb des Nabels ein dichtes Gefäßnetz. Der untere Arterienast (inferior) ist jedoch doppelt so breit wie der obere und ist bis zum Rippenbogen der dominantere Versorger des Muskels. Die Größe der Arterie liefert gute Voraussetzungen für eine mikrochirurgische Transplantation, d.h. das Gefäß kann durchtrennt und an ein anderes Gefäß angenäht werden. Über das Gefäßnetz wird der Six-Pack-Muskel aber selbst bei Abtrennung von diesem Versorger durch die Verbindung zum oberen Arterienast (superior) weiterhin durchblutet.

Gestielter TRAM-Lappen nach Holmström (1979) und Hartrampf (1982)

Bei dem TRAM-flap (transverse rectus abdominis myocutaneous) handelt es sich um einen queren Rectus-abdominis-Muskel-Haut-Lappen, der nach oben gestielt und von den oberen epigastrischen Gefäßen versorgt wird. Wie bereits erwähnt, bilden die Äste der unteren epigastrischen Gefäße mit jenen der oberen ein Gefäßnetz innerhalb des Muskels. Aus diesem Netz treten aber auch Gefäße aus der Rektusscheide, in der der Muskel liegt, aus, und versorgen die über der Rektusscheide liegende Haut. Vor allem um den Bauchnabel herum sind diese Äste, die „Perforansgefäße“, gehäuft, weshalb hier oft problemlos eine große Hautinsel abgehoben und über einen oberen Muskelstiel in den mastektomierten (Brust-entfernten) Brustbereich eingeschwenkt werden kann.

Nachteile

  • Erhöhtes Risiko für das Absterben des Fettgewebes
    (weil die Bauchwand nur von den kleinen Gefäßen aus dem Gefäßnetz versorgt wird)
  • Aufwendige Technik
  • Unästhetische Form des umgeklappten Muskelstiels
  • Bauchwandschwäche, weil mindestens ein Muskel des paarigen Six-Pack-Muskels entnommen wird à „bulging“ (Vorwölben der Bauchwand im Stehen) oder Bruchsackbildung (Ausstülpen von Darmschlingen aus der Muskelschicht)
  • Relative Kontraindikationen: Fettleibigkeit (Adipositas), Rauchen

Hinweis: Aufgrund der Nachteile wird diese Technik nur in Ausnahmefällen angewandt.

Freier TRAM-Lappen nach Holmström (1979)

Die auf dem Muskel liegende Fettschürze bleibt gut von den kleinen Gefäßen aus dem Gefäßnetz (Perforansgefäße) durchblutet, solange sie auf der Muskelkapsel (Retusscheide) haftet und stirbt somit nicht ab.

Vorteile zur gestielten Variante

Blutversorgung über die dominanten unteren epigastrischen Gefäße, deshalb geringeres Absterberisiko

  • Größerer sicher durchbluteter Lappen
  • Lappen frei formbar, ohne auf einen Muskelstiel achten zu müssen
  • Geringere Hebedefekt-Sterblichkeit
  • Alternative bei Komplikationen von Brustrekonstruktionen mit Implantaten
  • Möglichkeit sofortiger oder verzögerter Brustrekonstruktion nach Mastektomie (Brustentfernung)
  • Aufbau auch von angeborenen Brustfehlbildungen (Poland-Syndrom), Verbrennungen oder Bestrahlungen
  • Selbst bei Fettleibigkeit und Raucherinnen durchführbar
    (trotzdem wird die Patientin dazu aufgefordert, das Rauchen zu unterlassen, um das Risiko von Wundheilungsstörungen, Lungenentzündungen und Gefäßverschlüssen zu minimieren)

Die freie TRAM-Lappenplastik kann nicht durchgeführt werden, wenn zuvor schon mal ein ästhetischer Eingriff am Bauch vorgenommen wurde. Bei anderen vorherigen chirurgischen Eingriffen am Bauch, wie zum Beispiel der Laparotomie oder Eröffnung der Bauchhöhle, müssen vor der Lappenplastik die Gefäße auf Defekte untersucht und die Durchblutung der gesamten Bauchwand sichergestellt werden. Sollten die Kontrolle des Gefäßstatus und der Durchblutung erst während der OP möglich sein, so sollte die Patientin vorher aufgeklärt werden, dass der Operateur sich das Recht vorbehält, auf eine Alternative, wie z.B. die gestielte TRAM- oder die Latissimus-dorsi-Plastik, auszuweichen.

Operationstechnik

Mit der Arbeit von zwei „Operationsmannschaften“, einem Bauch- und einem Brust-Team, verläuft die OP viel schneller.

Die Begrenzungen des Lappens sind immer dieselben: nach oben der Nabel, nach unten das Schambein (Teil des Hüftknochens) und zu den Seiten die vorderen Beckenkämme (auch Teile des Hüftknochens). Der Lappen geht also einmal ganz horizontal von einem Beckenkamm zum anderen. Auf der Seite, wo die versorgenden Gefäße liegen sollen, wird der Lappen (Fettgewebe, Haut, Muskelkapsel) seitlich nur bis zur Rektusscheide abgehoben, auf der Gegenseite bis zum Nabel. Der Nabel wird umschnitten und aus dem Lappen herausgenommen. Auf der Seite des Gefäßstiels schafft der Chirurg eine Muskellücke, durch die er Zugriff auf den unteren epigastrischen Arterienast hat. Der Muskel wird nicht in seiner ganzen Breite mit enthoben, sondern nur der kleine Teil vom Muskel, der direkt am Gefäß liegt. Dieser wird über Einzelnähte mit seiner Kapsel (Faszie) an dem Fettgewebe unter der Haut festgemacht, so dass der Gefäßstiel gut geschützt ist. Für den restlichen Lappen wird kein Muskelgewebe erhoben. Mittig in der Nähe des Nabels und nach oben ebenfalls auf Nabelhöhe wird der Lappen schließlich nach letzter Durchblutungskontrolle komplett vom Bauch getrennt und an das Brust-Team weitergegeben. Deswegen heißt diese Technik „freie“ TRAM-Lappenplastik.

An der Brust wird der Gefäßstiel unter dem Mikroskop an einen der Äste der großen Schlüsselbein-Arterie genäht. Genauso werden die jeweiligen Venen zum Abfluss des Blutes zusammengenäht. Dabei wird immer darauf geachtet, diejenigen Gefäße nicht zu verletzten, die den Hustenmuskel versorgen, damit stets auf die Latissimusplastik zurückgegriffen werden kann. Scheint eine gute Durchblutung vorzuliegen, kann der Lappen weiter geformt werden.

Im nächsten Schritt wird die Patientin zunächst auf 45°–90° aufgesetzt. Im ständigen Vergleich zur Gegenseite kann dem Lappen die gewünschte Form verliehen werden. Um das Herabhängen der neuen Brust zu erreichen, wird der Lappen auf der Seite des Gefäßstiels von der Haut gelöst, entlang der Brustumschlagsfalte unter sich selbst eingeschlagen und in die untere Hauttasche eingelegt.

Der Chirurg kann auch im Bereich der Brustumschlagsfalte ein kleines Hautareal als Monitor verwenden, an dem bereits sehr früh Durchblutungsstörungen sichtbar werden. Dieser kann problemlos in Lokalanästhesie entfernt werden. Während das Brust-Team mit der mikrochirurgischen Verknüpfung der Arterien beschäftigt ist, verschließt das Bauch-Team den Defekt an der Stelle, an der es den Lappen herausgehoben hat. Damit der Schluss nicht unter Spannung steht, lösen sie die Haut bis zum Rippenbogen vom darunterliegenden Fettgewebe ab und vernähen im Anschluss die Lappengrenzen.

Der untere Rest des Rektusmuskels wird an der hinterne Wand der Rektusscheide, in der der Muskel liegt, befestigt. Dies verhindert, dass Bauchorgane hervorquellen und sogenannte „Pseudohernien“ bilden können.

Müssen beide Brüste mit dem TRAM-Lappen wiederhergestellt werden, wird der Defekt am Bauch mit einem Kunststoffnetz geschlossen.

Das Fehlen eines Stückes der Muskelkapsel (Faszie) kann zu einer Vorwölbung der Bauchwand auf der gesunden Seite führen, weshalb dort die Faszie nochmals gestrafft werden muss.

Schließlich wird der Nabel symmetrisch an seinen neuen Platz gelegt und genäht.

DIEP-Lappen

DIEP steht für „deep inferior epigastric perforator“. Bei dieser Lappentechnik wird ein Hautfettlappen verwendet, der über die kleinen Äste versorgt wird, die aus dem Gefäßnetz im Rektusmuskel stammen und die Rektusscheide bis zur Haut durchdringen. Weil diese Gefäßäste den Muskel durchdringen, also „perforieren“, werden sie auch Perforansgefäße genannt. Dieser Lappen ist allein an dem unteren epigastrischen Gefäß gestielt. Der Gefäßstiel wird total aus dem Muskel herauspräpariert.

Ein sehr großer Risikofaktor für Brustrekonstruktionen mittels dieser sogenannten Perforatorlappen ist das Rauchen, da die Gefäße zur Versorgung des Fettgewebes sehr dünn sind. Genauso stellen Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen und Wundheilungsstörungen Risikofaktoren dar. Eine vorsorgliche präoperative Eigenblutspende sollte auch angeboten werden, obwohl sie nicht nötig ist.

Operationstechnik

Am Tag vor der Operation werden die dünnen Gefäße um die Nabelregion mit einem Ultraschallgerät (Dopplersonographie) ausfindig gemacht und die Orte markiert, wo sie den Muskel in Richtung Haut durchtreten. Danach kann das Ausmaß des Lappens an der stehenden Patientin eingezeichnet werden. Außerdem werden, wie üblich bei Brustoperationen, die Brustmittellinie, die Medioklavikularlinie (vertikale Linie, die von der Mitte des jeweiligen Schlüsselbeins nach unten verläuft) und die Brustumschlagsfalte eingezeichnet. Wie auch bei den TRAM-Lappen muss beachtet werden, dass sich die Brustumschlagsfalte weiter nach unten verschiebt, weil die Haut sich beim Wiederzunähen sehr strafft.

Die untere Grenze des Lappens liegt so, dass sie leicht von der Unterwäsche verdeckt werden kann. Die obere Grenze verläuft ungefähr einen Querfinger oberhalb des Nabels, so dass die meisten Gefäße, die das Hautareal versorgen, in den Lappen miteingeschlossen werden. Wenn der Lappen dadurch sehr viel größer wird, kann er vor dem Einnähen immer noch ausgedünnt oder verkleinert werden.

Bevor die Bauchdecke vollständig zugenäht wird, werden vier Abflussschläuche (Drainagen) eingelegt.

SIEAP-Lappen (Arteria epigastrica inferior superficialis Lappenplastik)

Bei dieser Lappenplastik handelt es sich um eine noch feinere Version des DIEP-Lappens. Es wird nur Gewebe entnommen, das oberhalb der Rektusfaszie liegt. Die Rektusscheide wird also gar nicht verletzt und damit bleibt auch die vordere Bauchwand völlig intakt.

Auch bei dieser Lappentechnik geht man von der Versorgung des Gewebes durch die untere epigastrische Arterie aus (jene, die aus dem großen Arterienstamm der Leiste entspringt). Aber diesmal spielen die oberflächlichen kleinen Äste dieser Arterie eine erhebliche Rolle. Diese sind bei ca. 30% der Patientinnen gar nicht vorhanden, weswegen vor der weiteren OP-Planung über einen Ultraschall (Dopplersonographie), eine röntgenologische Gefäßdarstellung (Angio-CT) oder ein MRT nachgewiesen werden muss, dass sie vorliegen und das Gewebe versorgen.

Die restliche OP-Planung erfolgt wie bei den oben genannten Unterbauch-Lappenplastiken, nur wird die untere Grenze des Lappens sogar noch tiefer als beim DIEP-Lappen gewählt, damit der Chirurg leichter die kleinen oberflächlichen Äste erkennen kann.

Unterschiede zur DIEP-Lappenplastik

  • „Hemi-flap“: Sichergestellt ist eigentlich nur die Blutversorgung des halben Unterbauches
    Wie sehr die Äste der unteren epigastrischen Arterie (jeweils einer Seite) das Gewebe über die Mittellinie hinaus versorgen, steht nicht sicher fest
  • Um leichter mit zwei Teams arbeiten zu können, wird die Unterbauchhälfte verwendet, die nicht auf derselben Seite wie die entfernte Brust liegt
  • Die den Muskel durchtretenden Gefäße werden abgeklemmt und erst, wenn sichergestellt ist, dass der „hemi-flap“ weiterhin über die oberflächlichen kleinen Äste der unteren epigastrischen Arterie durchblutet wird, können die abgeklemmten Gefäße durchtrennt werden
  • SIEAP-Lappenplastik ist nur bei 70% der Patientinnen anwendbar
  • Viel kleinere Lappengröße (nur der halbe gegenseitige Unterbauch)
  • Wenig Erfolg bei möglichen Berichtigungen der mikrochirurgisch durchgeführten Verknüpfung zu den Brustarterien

SGAP-Lappen: Arteria glutealis superior Perforator-Lappen

Bei dieser Technik besteht der Lappen aus einer Hautinsel mit dem darunterliegenden Fettgewebe der oberen Gesäßregion. Wie auch der Bauchmuskel, wird der Musculus gluteus maximus (großer Gesäßmuskel) von Gefäßästen durchlaufen, die entweder einem oberen (obere Glutealarterie) oder einem unteren (untere Glutealarterie) Stamm entspringen. Die Perforansgefäße aus der oberen Glutealarterie sind ungefähr 1-1,5 mm dick, verhältnismäßig lang und leicht freilegbar. So steht dem Chirurgen ein langer Gefäßstiel zur Verfügung, so dass oft kein weiteres Zwischenstück aus Venen angenäht werden muss.

Da bei dem SGAP-Lappen kein Muskelgewebe mitentnommen wird, bleiben auch alle Muskelfunktionen, wie das Bein in der Hüfte zu strecken oder nach außen zu drehen, erhalten und die Wunde erholt sich schnell. Da dieses Fettgewebe von bindegewebigen Septen durchzogen wird, ist es weniger leicht modellierbar als Lappen aus dem Unterbauch. Das Volumen des entnommenen Fettgewebes korreliert für gewöhnlich mit der gewünschten Brustgröße und die Narbe am Gesäß wird gut von der Unterwäsche der Patientinnen überdeckt. Sollte das Erscheinungsbild im Verlauf unsymmetrisch wirken, kann zum Angleichen an der anderen Gesäßhälfte Fett abgesaugt werden.

FCI-Lappen: Freier fasziokutaner Infragluteallappen

Ein Gefäßast (Ramus descendens) aus der unteren Glutealarterie (Arteria glutea inferior) kann bis zu 600cm3 Lappenvolumen versorgen. Da dieser Ast bei bis zu 20% der Patientinnen fehlen kann, wird zunächst mit einem Ultraschallgerät nachgewiesen, ob er vorliegt. Ist dies der Fall, so kann ein Haut-und-Fettgewebe-Lappen aus der unteren Gesäßfalte zur Brustwiederherstellung entnommen werden. Dieser Ast liefert einen noch längeren Gefäßstiel als der SGAP-Lappen. Es muss aber zur Vermeidung von Seromen – das sind nicht infizierte Wundhöhlen, die mit Sekret und Flüssigkeit gefüllt sind –  für mindestens sechs Wochen nach Entfernung der Abflussschläuche eine maßgeschneiderte Kompressionshose getragen werden.

TMG-Lappen: Transversaler muskulokutaner Grazilislappen

Für Patientinnen, bei denen nur kleine bis mittelgroße Brüste wiederaufgebaut werden müssen und bei denen zwar im Unterbauchbereich zu wenig Haut- und Unterhautfettgewebe vorhanden ist (oder bei narbiger Unterhautregion), aber genug Fettgewebsreserven im Oberschenkelbreich vorliegen, bietet sich der freie TMG-Lappen an. Idealerweise beschweren sich diese Patientinnen auch über schlaffe Haut an der Oberschenkelinnenseite, so dass sie bei dieser Lappenplastik von dem Effekt einer Oberschenkelstraffung profitieren.

Der Lappen wird von der Oberschenkelinnenseite entnommen. Er ist 30x8cm groß und wird vorne von einer Muskelsehne begrenzt. Dieser Muskel ist meistens gut tastbar, wenn das Bein abgespreizt wird. Dank dieser Sehne ist die Narbe nach der Operation von vorne nicht erkennbar. Nach hinten geht der Lappen nur bis zur Mitte des gesamten Oberschenkels, kann aber bei Bedarf bis zum Beginn der unteren Gesäßfalte erweitert werden. Die Breite der Hautinsel hängt von der Elastizität der Oberschenkelhaut ab, wobei sich Wunden mit einer Breite von bis zu 10cm am besten ohne Spannung wiederverschließen.

Das Blutgefäß, das den Muskel der Oberschenkelinnenseite – Musculus gracilis – versorgt, entspringt aus dem großen Arterienstamm des Oberschenkels und hat selbst auch eine starke Struktur, weshalb eine gute Durchblutung des Lappens sicher ist.

Einzig das beschränkte Volumen von je 150 bis max. 500ml und der kurze Gefäßstiel des Lappens sind Nachteile der TMG-Lappenplastik.

Der Mamillen-Areolen-Komplex bezeichnet den gesamten dunkel gefärbten Bereich der Brust. Die Mamille ist die Brustwarze und die Areola ist der Brustwarzenhof.

Erst nachdem das entfernte Volumen wiederhergestellt ist, jegliche formkorrigierenden Eingriffe durchgeführt wurden und beide Brüste gut aneinander angeglichen sind, wird der MAK wiederherstellt. Dieser Schritt spielt nicht nur optisch eine große Rolle. Bei Brustkrebspatientinnen vermittelt dieser Schritt den Betroffenen, dass die Behandlung ihres Brustkrebses vollendet ist.

Veranschaulichung des Ablaufs einer Brustwarzen-Rekonstruktion
Abbildung 1:
So verläuft eine Brustwarzen-Rekonstruktion

Der Mamillen-Areolen-Komplex bezeichnet den gesamten dunkel gefärbten Bereich der Brust. Die Mamille ist die Brustwarze und die Areola ist der Brustwarzenhof.

Erst nachdem das entfernte Volumen wiederhergestellt ist, jegliche formkorrigierenden Eingriffe durchgeführt wurden und beide Brüste gut aneinander angeglichen sind, wird der MAK wiederherstellt. Dieser Schritt spielt nicht nur optisch eine große Rolle. Bei Brustkrebspatientinnen vermittelt dieser Schritt den Betroffenen, dass die Behandlung ihres Brustkrebses vollendet ist.

Jeder Patientin wird nach einer Brustrekonstruktion eine MAK-Wiederherstellung angeboten. Oft wird geraten, sechs bis zwölf Monate nach den brustrekonstruierenden Eingriffen zu warten, damit von einer stabilen Form und Lokalisation der Brüste ausgegangen werden kann.

Besonders wichtig bei der Positionierung des MAK ist es, auf die Symmetrie zur jeweils anderen Brust zu achten, weil es das optische Gesamtergebnis der Brustrekonstruktion stark beeinflusst.

Vor dem Spiegel bestimmt der behandelnde Chirurg gemeinsam mit der Patientin am Vortag der OP die neue Position der Brustwarze, einmal im Stehen und anschließend nochmal im Liegen. Wurde nur eine Brust entfernt, orientiert sich der Chirurg an der gesunden Seite, wobei zum Angleichen beider MAKs auch der Brustwarzenhof auf der gesunden Seite verkleinert werden kann, wofür auch Areolenhaut zur Wiederherstellung auf der rekonstruierten Brust verwendet werden kann.

Müssen beide MAKs wiederhergestellt werden, sollten sie jeweils ungefähr 11cm von der Mittellinie auf der Brust entfernt und auf dem höchsten Punkt des Brusthügels liegen. Dieser höchste Punkt ist etwa 21cm von der Spitze des Brustbeins und etwa 5-7cm von der Unterbrustfalte entfernt.

Die geometrisch abgemessenen Punkte dienen alle nur zur Orientierung und müssen an individuelle Gegebenheiten und Patientenwünsche angepasst werden.

Transplantation der geteilten Brustwarze der Gegenseite („nipple sharing“)

Ist die Brustwarze der gesunden Seite erhaben genug, kann ein Teil von ihr zur Wiederherstellung auf der neuen Brust entnommen werden.

Die Brustwarze der gesunden Seite wird zuerst mit einer Lösung aus Kochsalz und Betäubungsmittel aufgespritzt. Als nächstes sticht der Chirurg auf mittlerer Höhe der Mamille eine Kanüle ein. Direkt oberhalb dieser Kanüle wird mit einem Skalpell die Hälfte der Brustwarze abgetragen. Als Verband kommt auf die gesunde Seite eine Fettgaze. Die Spenderseite bildet sich für gewöhnlich fast vollständig nach. Der abgetragene Teil wird auf der festgelegten Mamillenposition angenäht und durch einen Schaumstoffverband über 5-7 Tage fixiert.

Diese Technik zur Brustwarzenwiederherstellung ist einfach, dem Original sehr ähnlich und zeigt durch ein gutes Anwachsen einen langzeitigen Bestand.

Lokale Lappen­plastiken

Mit lokalen Haut-Weichteil-Lappen wird versucht, das Fettgewebe unter der Haut der Mamillenposition so aufzustellen und zentral zu stützen, dass es in ihrem Erscheinungsbild einer Brustwarze gleicht.

Dazu gibt es verschiedene Techniken

Star flap: Zunächst wird ein sternförmiges Hautmuster (Stern mit 4 Ausläufern) rundherum umschnitten. Dann wird die Haut zwischen den Ausläufern vom darunterliegenden Fettgewebe gelockert und die 4 Sternstrahlen werden freipräpariert. Nachdem die Sternmitte mobilisiert ist, wird sie hochgehoben und die Sternstrahlen werden heruntergeklappt und miteinander vernäht.

Skate flap: Ein aus 2 gedachten sich kreuzenden Ellipsen bestehendes sternförmiges Hautmuster wird umschnitten. Die vertikale Ellipse wird unter der Haut vom Gewebe gelöst und hochgezogen. Nach Herumklappen der freien seitlichen Hautzipfel (von der horizontalen Ellipse) werden diese miteinander vernäht.

Fishtail flap: Aus einem Fischschwanzflossen-ähnlichem Hautareal werden zwei gestielte Hautläppchen geschnitten. Erst wird ein Zipfel zur Gegenseite eingeklappt und vernäht und dann der zweite, wobei dieser unter den ersten durchgezogen wird.

Vollhaut- und andere Transplantate

Wenn beide Brüste entfernt wurden, fällt die Möglichkeit des „nipple sharing“ natürlich weg. Lokale Lappenplastiken können die Brustform vor allem um den Brustwarzenhof herum sehr verziehen. Sind beide Techniken nicht optimal durchführbar, kann ein Hauttransplantat verwendet werden. Dieses Transplantat stützt das Fettgewebe, welches unter der Haut der Brustwarzenposition angehoben wird. Dabei wird zu 50% überkorrigiert, das heißt, die Brustwarze erscheint anfangs zu hervorstechend. Das Hervortreten aus der Ebene lässt aber mit der Zeit stark nach.

Tätowierung

Die Tätowierung ist einfach, schnell und bringt keine Hebedefekte mit sich, weshalb sie heutzutage am häufigsten zur Rekonstruktion des Brustwarzenhofs verwendet wird. Durch das Auslaufen der Pigmentierung von der Mitte nach außen in die umgebende Haut der Brust, wobei die Brustwarze etwas dunkler als der Hof pigmentiert wird, erscheint das Ergebnis sehr natürlich und optisch vergrößert.

Das einzige Manko der Tätowierung ist, dass sie ständig überarbeitet werden muss, um ein optimales Farbbild zu erreichen und diese passende Pigmentierung vor dem Verblassen zu schützen.

Dermabrasio und spontanes Abheilen

Schürft man sich Hautschichten auf, so kommt es bei der Heilung der Schürfwunde zu einer dunkleren Pigmentierung der verheilten Haut. Diesen eigentlich unerwünschten Effekt der Dermabrasio (Hautschürfung/Hautabtragung) kann sich der Chirurg zunutze machen, um dem Bereich der Brustwarze und ihrem Hof eine etwas dunklere Farbnuance zu verleihen.

Hauttransplantation

Der wichtigste Spender für ein Transplantat von dunklerer Haut ist der Brustwarzenhof der gesunden Brust, sofern diese vorhanden ist. Ideal sind hierfür große Areolen. Es wird ein tiefer Hautring am äußersten Bereich der Areola abgehoben und auf der rekonstruierten Brust um die neue Brustwarze herum gelegt, so dass auf beiden Seiten je nur eine einzige ringförmige Narbe entsteht.

Liegt eine beidseitige Brustrekonstruktion vor, können Vollhauttransplantate aus der Oberschenkelinnenseite oder der Leistenregion benutzt werden. Letzteres verliert aber häufig viel an Pigmentierung, welche mittels Tätowierung wiederaufgearbeitet werden muss.

Wenn Patientinnen ein hängendes Augenlid haben, können auch bei der oberen Blepharoplastik (Augenlidstraffung) auf beiden Seiten dünne Vollhauttransplantate entnommen werden. Diese werden ausgedünnt und als zwei Halbmonde um die Brustwarze herum aufgenäht. Die Haut des Oberlides ist oft dunkler und ähnelt in ihrer Farbe dem Brustwarzenhof. Deswegen nimmt die Pigmentierung auch im Langzeitverlauf kaum ab. Es muss sehr vorsichtig gearbeitet werden und die Transplantate müssen vollständig „entfettet“ werden, weil es ansonsten zu Schwellungen kommen kann. Zudem werden beide Augenlidtransplantate für eine Seite benötigt, weshalb diese Technik nur für einseitige Rekonstruktionen geeignet ist.

Es gibt auch die Möglichkeit des Areola-„banking“, also die Aufbewahrung der Areola bei der Entfernung der Brust, um sie später wieder anzunähen. Es wird aber heute kaum mehr verwendet, da die Lage über ein erneutes Auftreten des Tumors aus diesem Transplantat unsicher ist.

Bei jeder Transplantation kann es zu Infektionen oder sogenannten „Epidermiolysen“ (Ablösen der Haut unter Blasenbildung) kommen. Weil das Gewebe nach der Transplantation schrumpft, wird der Brustwarzenhof anfangs überkorrigiert. Letztlich muss erwähnt werden, dass es immer zu Asymmetrien oder narbigen Deformitäten kommen kann.

Disclaimer

Medizinische Informationen

Die Behandlungsmethoden bei medizinischen Eingriffen, vor allem bei Schönheitsoperationen, unterscheiden sich von Arzt zu Arzt, so dass Ihre Behandlung von den Angaben, die Sie auf SchönheitsGebot finden, abweichen kann. Die Darstellung der Behandlungen ist lediglich als erster Einblick in mögliche Behandlungsmethoden zu verstehen. Bitte konsultieren Sie in Fragen der Gesundheit abschließend grundsätzlich Ihren Arzt.

Angebote der Ärzte

Hier bei handelt es sich um unverbindliche Kostenschätzungen. Die endgültige Abrechnung kann vom Betrag der Kostenschätzung abweichen. Zwar bemühen sich die teilnehmenden Ärzte, die Angebote so realistisch wie möglich zu gestalten, aber unvorhergesehene Umstände lassen sich leider nicht ganz ausschließen.
Insofern von einer ermöglichten Ersparnis gesprochen wird, meinen wir die Differenz des günstigsten Angebots zum Startpreis.

Statistik und Preisvergleich-Listen

Bitte beachten Sie dass bei unseren automatisierten statistischen Auswertung nicht berücksichtigt wird, welche Voraussetzungen bei einer Behandlung genau gegeben waren. Basis für die Auswertung ist allein die Behandlungskategorie. Zudem sind viele Patienten bereit, einen weiteren Weg zu einem guten Arzt zu fahren. So kann es sein, dass als Ursprungsort im Preisvergleich ein bestimmter Ort angegeben ist, die Behandlung aber woanders stattfand. Kosten werden auf einen Euro gerundet angegeben.